Bekenntnisse einer schönen Seele
- Bekenntnisse einer schönen Seele
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Das Zitat ist der Titel des 6. Buchs von Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre« (1795/96). Goethe verarbeitete in der mit der Romanhandlung verknüpften Lebensbeichte einer Stiftsdame seine Erinnerungen an die pietistische Schriftstellerin Susanne
Katharina von
Klettenberg (1723-1774), Mitglied der
Herrnhuter Brüdergemeine und Freundin seiner Mutter. Sie hatte ihn während seiner
Krankheit im Jahre 1768 fürsorglich gepflegt. - Die »schöne Seele« - der
Begriff ist seit der mittelalterlichen Mystik bekannt und kommt auch bei
Wieland und in Schillers Abhandlung »Über Anmut und Würde« (1793) vor - ist im
Einklang mit sich und der Welt. Das Hauptanliegen ihrer »Bekenntnisse« stellt die pietistisch-mystische Begegnung mit Gott dar. Heute bringt man mit den Worten »Bekenntnisse einer schönen Seele« meist ironisch zum
Ausdruck, dass man jemandes Vorstellungen oder Äußerungen für etwas naiv und weltfremd oder für zu idealistisch hält.
Universal-Lexikon.
2012.
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